Die Mitgliedschaft in der AfD oder die aktive Unterstützung ihrer Ideologie wird als unvereinbar mit den Grundwerten des BDKJ bewertet, wie mit dem Beschluss „Aus christlicher Überzeugung für Demokratie! Wir zeigen klare Kante gegen die extreme Rechte und rechten Populismus“.
Die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz stellt eine Verschärfung im Umgang mit dieser Partei dar. Als Bund deutscher katholischer Jugend, der sich auf Grundlage des christlichen Menschenbildes für eine offene, solidarische und demokratische Gesellschaft einsetzt, dürfen wir diese Entwicklung nicht unbeantwortet lassen.
Die Gefahr, die von rechtsextremen Einstellungen und AfD-nahen Positionierungen ausgeht, betrifft auch die Lebenswelt junger Menschen und kann unsere Strukturen unmittelbar beeinflussen. In unseren Gruppenstunden, Gremien und Veranstaltungen braucht es einen klaren Schutzraum für Vielfalt, Toleranz und Menschenwürde – und eine unmissverständliche Haltung gegenüber all jenen, die diese Grundwerte in Frage stellen.
Mit diesem Antrag geben wir den Beschlüssen des BDKJ-Bundesverbandes gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus eine konkrete, verbindliche Umsetzung. Ziel ist es, alle Gliederungen des BDKJ in die Lage zu versetzen, angemessen, und klar mit AfD-Mitgliedschaften oder -Nähe umzugehen, Unsicherheiten zu begegnen und unsere Strukturen zu schützen. Dabei geht es nicht um Pauschalurteile, sondern um die Verteidigung unserer gemeinsamen Werte.
Die Hauptversammlung des BDKJ möge beschließen:
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Die Jugendverbände verpflichten sich, flächendeckende Verfahren für den Umgang mit Mitgliedern, die Teil einer rechtsextremen Organisation oder Partei, wie der AfD oder der Jungen Alternativen sind oder sich in Wort und Tat offen mit deren Programmatik identifizieren, aufrecht zu erhalten oder zu entwickeln. Der BDKJ-Bundesverband schafft Austauschräume für die Jugend- und Diözesanverbände, um über Erfahrungen, Umsetzungsmöglichkeiten und Wirksamkeit von Verfahren in Kontakt und Dialog zu bleiben.
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Der Satzungssausschuss wird beauftragt, ein Verfahren zu entwickeln, um einen Ausschluss von Mandatsträger*innen in BDKJ-Strukturen mit rechtsextremer Gesinnung zu ermöglichen. Dieses soll der BDKJ-Hauptversammlung bis Mai 2026 zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden.
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Der BDKJ-Bundesvorstand wird beauftragt, an der BDKJ-Bundesstelle eine Möglichkeit zur Dokumentation von oben genannten Fällen und eine Beratungsmöglichkeit für die BDKJ-Strukturen zu schaffen Ziel ist es, einen Überblick über rechtsextreme Vorfälle in den BDKJ-Strukturen zu erhalten und eine im Rahmen der Möglichkeiten befindliche Unterstützung der BDKJ-Strukturen zu schaffen.
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Der BDKJ-Bundesverband stellt Informationen zusammen, die mindestens folgende Inhalte umfassen:
- Informationen zu Anlauf- und Meldestellen, an die sich Gliederungen, ehrenamtlich Engagierte und hauptberuflich Tätige vertraulich wenden können, wenn konkrete Hinweise auf AfD-Mitgliedschaften oder AfD-nahe Positionierungen vorliegen.
- Informationen zu den Ausschlussverfahren der Jugendverbände.
- Informationen zu den Ansprechpersonen in den Jugendverbänden.
- Darstellung der arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen zur Beendigung von Arbeitsverhältnissen, die nicht im Einklang mit den Grundwerten des BDKJ, insbesondere unserer Abgrenzung gegenüber rechtsextremen Gedankengut, stehen. Dabei soll auch das kirchliche Arbeitsrecht Beachtung finden.
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Der BDKJ-Bundesverband schafft Austauschräume für die Jugend-Diözesanverbände um über Erfahrungen, Umsetzungsmöglichkeiten und Wirksamkeit von Verfahren in Kontakt und Dialog zu bleiben.
- Der BDKJ intensiviert seine Angebote zur politischen Bildung, Demokratieförderung und Prävention gegen Rechtsextremismus – insbesondere auf Orts- und Diözesanebene.
Am 2. Mai 2025 hat das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung eingestuft. Die AfD propagiert ein völkisches Menschenbild, verharmlost den Nationalsozialismus, hetzt gegen Migrantinnen, queere Menschen und Demokratinnen – all dies steht in direktem Widerspruch zu den Werten, für die der BDKJ einsteht.
Der BDKJ hat sich in seinen bisherigen Beschlüssen – wie z. B. „Aus christlicher Überzeugung für Demokratie! Wir zeigen klare Kante gegen die extreme Rechte und rechten Populismus“ – eindeutig gegen Rechtsextremismus und die AfD positioniert. Angesichts der neuen Einstufung durch den Verfassungsschutz ist es notwendig, diesen Beschlüssen jetzt konkrete, wirkungsvolle Maßnahmen folgen zu lassen, um unsere Strukturen zu schützen, Ehrenamtliche zu stärken und unsere Werte konsequent zu leben.
Die AfD stellt mit ihrer verfassungsfeindlichen Ideologie eine direkte Bedrohung für die freiheitlich-demokratische Grundordnung dar. Als katholischer Jugendverband mit einem klaren Wertekompass ist es unsere Pflicht, dieser Entwicklung entschieden entgegenzutreten. Ein einheitliches und konsequentes Vorgehen innerhalb des BDKJ ist notwendig, um unsere Strukturen vor rechtsextremen Einflüssen zu schützen und unsere Glaubwürdigkeit als Verfechter von Demokratie und Menschenwürde zu bewahren.